Wir sind für die Entsorgung der Abwässer von ca. 20.000 Einwohnern aus den Landkreisen Mittelsachsen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge verantwortlich. Mit regionalen Unterschieden haben wir im gesamten Verbandsgebiet einen Anschlussgrad an unsere 10 öffentlichen Kläranlagen von ca. 74 %. Für Kunden in dezentralen Gebieten, welche nicht an einen zentralen Abwassersammler angeschlossen werden konnten, sind wir Ansprechpartner für die Entsorgung der Fäkalien aus den Kleinkläranlagen und abflusslosen Gruben.
Hohentanne, Rothenfurth, Kleinvoigtsberg, Großschirma, Großvoigtsberg, Kleinwaltersdorf,
Tuttendorf, Halsbrücke, Conradsdorf, Falkenberg, Halsbach, Muldenhütten
Naundorf, Niederbobritzsch, Oberbobritzsch, Burkersdorf
Pretzschendorf, Röthenbach
Seifersdorf, Obergruna, Sohra und Friedersdorf
In Hohentanne reinigt die größte Kläranlage im Verbandsgebiet die betrieblichen Abwässer von Großeinleitern und das Abwasser aus privaten Haushalten. Neben den Anlagen zur Abwasserbehandlung gehören zur Kläranlage noch ein zentrales Betriebslabor, eine Werkstatt und Lagerräume. Eine besondere Rolle spielt die zentrale Leitwarte, von der aus die Kläranlage Hohentanne selbst und die weiter entfernten Kläranlagen und Pumpwerke im Verbandsgebiet überwacht werden können. Auf der Kläranlage Hohentanne werden zentral die Klärschlämme aus dem Entsorgungsgebiet gesammelt und entwässert.
Ausbaugröße | 45.000 Einwohnerwerte |
Baujahr | 2018 |
Kanalnetz | 109,2 km |
Behandlungsmenge pro Jahr | 1.450.000 m³ |
jährlicher Strombedarf | 460.000 kWh |
Gewässer | Freiberger Mulde |
Reinigungsverfahren | Belebtschlammverfahren mit intermittierender Nitri- und Denitrifikation, Phosphoreliminierung , vier Belebungsbecken, zwei Nachklärbecken, ein Schlammstabelbehälter mit aerober Schlammstabilisierung |
Die Anlage ist im Verband die erste SBR-Anlage (SBR = Sequentielle Biologische Reinigung), welche sich in der Ortsmitte befindet. Oberhalb der Kläranlage schützt ein Regenüberlaufbecken vor hydraulischer Überlastung. Das Gebiet unterhalb entwässert im Trennsystem, dessen Abwasser dann durch ein zentrales Pumpwerk zur Kläranlage befördert wird.
Ausbaugröße | 500 Einwohnerwerte |
Baujahr | 2008 |
Kanalnetz | 4,6 km |
Behandlungsmenge pro Jahr | 21.900 m³ |
jährlicher Strombedarf | 24.000 kwh |
Gewässer | Bobritzsch |
Reinigungsverfahren | SBR -Verfahren und kalte Schlammstabilisierung im Schlammspeicher |
Unsere älteste Kläranlage ist die Siebenlehner. Wie auch in Hohentanne ist diese Reinigungsanlage von gewerblichen Großeinleitern geprägt. In den nächsten Jahren wird die Anlage nach 30-jährigem Betrieb einer Generalerneuerung unterzogen werden müssen.
Ausbaugröße | 10.000 Einwohnerwerte |
Baujahr | 1993 |
Kanalnetz | 11,01 km |
Behandlungsmenge pro Jahr | 230.000 m³ |
jährlicher Strombedarf | 200.000 kWh |
Gewässer | Freiberger Mulde |
Reinigungsverfahren | Belebtschlammverfahren mit intermittierender Nitri- und Denitrifikation, Phosphoreliminierung, zwei Belebungsbecken, ein Nachklärbecken, ein Schlammstabelbehälter mit aerober Schlammstabilisierung |
In Reichenbach betreibt der Verband zwei kleine Scheibentauchkörperkläranlagen. Jedoch konnte der überwiegende Teil der Reichenbacherinnen und Reichenbacher nicht an das zentrale Netz angeschlossen werden und reinigen deshalb ihre Abwässer durch private Kleinkläranlagen.
Ausbaugröße | 75 / 100 Einwohnerwerte |
Baujahr | 2005 |
Kanalnetz | 0,7 km |
Behandlungsmenge pro Jahr | 3250 m3 / 4.100 m³ |
jährlicher Strombedarf | 2.500 kWh |
Gewässer | Berzebach / Reichenbacher Dorfbach |
Reinigungsverfahren | Scheibentauchkörperanlage |
Das an die Kläranlage angeschlossene Kanalnetz ist die im Verband langgestreckteste Kanalisation. Sie reicht bis zur Lichtenberger Talsperre und leitet von dort über ca. 29 km das Abwasser bis zur Kläranlage Naundorf.
Ausbaugröße | 4.000 Einwohnerwerte |
Baujahr | 2010 |
Kanalnetz | 40,5 km |
Behandlungsmenge pro Jahr | 219.000 m³ |
jährlicher Strombedarf | 130.000 kwh |
Gewässer | Bobritzsch |
Reinigungsverfahren | Belebtschlammverfahren mit intermittierender Nitri- und Denitrifikation, Phosphoreliminierung, ein Kombibecken mit zwei Belebungsbecken und einem Nachklärbecken, ein Schlammstabelbehälter mit aerober Schlammstabilisierung |
Die Ortslage Colmnitz wird überwiegend dezentral entwässert, in der die Grundstückseigentümer eigene Kleinkläranlagen errichtet haben. Für einen kleinen Bereich der Nordstraße und des Wohngebietes „Am Pfarrbusch“ ist eine öffentliche Entsorgung der Abwässer vorgesehen. Die Kläranlage in diesem Bereich ist auf max. 175 Einwohner ausgelegt. Die Anlage befindet sich nicht im Eigentum des Verbandes, sondern wird von einem Spezialanbieter gemietet und durch den Verband betrieben.
Ausbaugröße | 175 Einwohnerwerte |
Baujahr | 2018 |
Kanalnetz | 0,75 km |
Behandlungsmenge pro Jahr | 8.700 m³ |
jährlicher Strombedarf | k.A. |
Gewässer | Pfarrgraben |
Reinigungsverfahren | Belebtschlammverfahren, ausschließlich Kohlenstoffminimierung |
Bereits in der Planungsphase dieser Anlage hat uns die TU Dresden konzeptionell unterstützt. Im Ergebnis ist eine kompakte Kläranlage entstanden, die einige Besonderheiten aufweist. Mit einem sogenannten Bypassverfahren kann ein Abwasser-Teilstrom an den Belebungsbecken vorbei direkt in das Nachklärbecken geleitet werden. Das ermöglicht den Ausgleich hydraulischer Überbelastungen, beispielsweise im Regenwetterfall, auch bei voller Reinigungsleistung. Bis auf eine kleine öffentlich betriebene Scheibentauchkörperanlage werden im Altort Klingenberg und auf der Neuklingenberger Höhe die Abwässer durch private Kleinkläranlagen gereinigt.
Ausbaugröße | 1.550 Einwohnerwerte |
Baujahr | 2018 |
Kanalnetz | 3,9 km |
Behandlungsmenge pro Jahr | 60.000 m³ |
jährlicher Strombedarf | 50.000 kWh |
Gewässer | Wiesenbach |
Reinigungsverfahren | Belebtschlammverfahren mit intermittierender Nitri- und Denitrifikation, Phosphoreliminierung, ein Kombibecken mit zwei Belebungsbecken und einem Nachklärbecken, ein Schlammstabelbehälter mit aerober Schlammstabilisierung |
Die Kläranlage wird im SBR-Verfahren (SBR = Sequentielle Biologische Reinigung) betrieben und reinigt auch Abwasser aus Röthenbach. Der Ortsteil von Klingenberg liegt komplett in einer Trinkwasserschutzzone, sodass hier die Errichtung einer separaten Kläranlage nicht möglich ist. Durch eine Druckleitung wird das Schmutzwasser in das Pretzschendorfer Kanalnetz gepumpt und in der Kläranlage Pretzschendorf gereinigt.
Ausbaugröße | 1.300 Einwohnerwerte |
Baujahr | 2010 |
Kanalnetz | 12,3 km |
Behandlungsmenge pro Jahr | 60.000 m³ |
jährlicher Strombedarf | 60.000 kWh |
Gewässer | Colmnitzbach |
Reinigungsverfahren | SBR-Verfahren und kalte Schlammstabilisierung im Schlammspeicher |
Die Orte Colmnitz, Friedersdorf, Obergruna, Seifersdorf und Sohra werden auch weiterhin als dezentrales Entwässerungsgebiet eingestuft. Die Kleinkläranlagen und abflusslosen Gruben werden durch die Grundstückseigentümer selbst errichtet und betrieben. Wir sind Ansprechpartner für die Entsorgung der Fäkalien. Weiterhin sind wir der Landesdirektion Sachsen gegenüber verpflichtet, regelmäßig Bericht über den Betrieb und Wartung der Anlagen zu erstatten. Im Verbandsgebiet werden derzeit ca. 1.700 Anlagen und davon 1.348 Kleinkläranlagen betrieben. Die Grundstückseigentümer sind verpflichtet, die Anlagen bedarfsgerecht entsorgen zu lassen. Dies muss spätestens nach einem Jahr bei abflusslosen Gruben und nach drei Jahren bei biologisch betrieben Kläranlagen erfolgen.Der Entsorgungsrhythmus erhöht sich von drei auf fünf Jahre sofern die Kleinkläranlagen mit einer aeroben Schlammstabilisierung / belüfteten Vorklärung (auch teilweise SSB Verfahren genannt) ausgestattet sind. Die von unserem Dienstleister bei Ihnen vor Ort abgeholten Schlämme und Fäkalien werden auf unserer Kläranlage Hohentanne über eine Fäkalannahmestation in das System eingespeist und behandelt. Die Kosten der Entsorgung, einschließlich der Grundgebühr, setzt sich dementsprechend aus Transport, Behandlung und Überwachungsverpflichtungen zusammen.
Sollten sich bei diesem sehr komplexen Thema Fragen ergeben, sprechen Sie bitte unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an.